28.02
Diesen Artikel teilenPictet AM bewertet seine Aktien: Teilweise übergewichten
Pictet AM stufte die Aktie auf "Übergewichten" hoch. Dies ist ein kurzfristiger Schritt. Luca Paolini, Chefstratege von Pictet AM, erklärt, dass bei sinkenden Zinsen das Halten von Bargeld oder Bargeldäquivalenten immer weniger attraktiv wird.
Seine "taktische" Präferenz für Aktien wird durch positive technische Signale untermauert, insbesondere in den USA und Japan. Paolini erklärt, dass sich die Stimmungsindikatoren normalisiert haben und die Positionierung der Anleger zwischen Put- und Call-Optionen ausgewogen ist, wobei die Anleger eher auf einen Aufschwung als auf einen Rückgang setzen.
Obwohl wir US-Aktien derzeit neutral gegenüberstehen, sind wir in der Informationstechnologie (IT) "übergewichtet". Darüber hinaus sind Japan und die Schweiz unsere bevorzugten Aktienmärkte", erklärt er.
USA, Japan und die Schweiz
Nach Ansicht des Chefstrategen von Pictet AM werden US-Aktien zum 20-fachen der prognostizierten 12-Monats-Gewinne gehandelt. Dieses Niveau ist "selten haltbar", warnt er.
In der Zwischenzeit befinden sich japanische Aktien ("übergewichtet") dank Anzeichen wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit, Unternehmensreformen und angemessener Bewertungen im Aufschwung, wobei der Nikkei-Index im Januar ein 34-Jahres-Hoch erreicht hat.
Auch Schweizer Aktien, die in einem gedämpften globalen Wachstumsumfeld defensive und qualitativ hochwertige Titel bieten, übertreffen die Erwartungen. 60 % der Marktkapitalisierung des Schweizer Index bestehen aus defensiven, pharmazeutischen und Konsumtiteln, was den höchsten Anteil unter den großen Volkswirtschaften darstellt.
In der Eurozone nimmt Pictet eine "neutrale" Position ein. Luca Paolini erklärt dies damit, dass es sich trotz attraktiver Bewertungen um eine ungeliebte Region handelt. "Das Wachstum in der Eurozone ist zwar stabil, dürfte aber schwach ausfallen. Dennoch könnten diese Aktien mit einem verbesserten Ausblick auf eine wirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte überraschen", stellt er fest.
China
Der Manager ist auch gegenüber chinesischen und anderen Schwellenmarktaktien neutral eingestellt. Die relativen Bewertungen chinesischer Aktien sind auf einem historischen Tiefstand, aber die Anleger zweifeln an der Bereitschaft zu massiver fiskalischer Unterstützung, räumt der Manager ein. Außerdem stehe eine Wende auf dem Immobilienmarkt, der für die Verbesserung der Stimmung entscheidend sei, nicht unmittelbar bevor.
Trotz der guten Nachrichten über den Zustand der chinesischen Wirtschaft bleiben Zweifel, ob sich das BIP-Wachstum in höheren Unternehmensgewinnen niederschlagen kann. Die Tatsache, dass ein Gericht in Hongkong die Liquidation der Evergrande Group angeordnet hat, ist ein Hinweis auf die anhaltenden Probleme auf dem Immobilienmarkt.
IT
Aufgeschlüsselt nach Sektoren übertrifft Pictet AM die Informationstechnologie, wo die Gewinnwachstumsprognosen relativ hoch sind. Darüber hinaus rechtfertigen die Wachstumschancen, insbesondere dank der Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), in einigen Fällen eine hohe Bewertung.
"Wir mögen auch Aktien von Kommunikationsdienstleistern, die KI-Möglichkeiten zu vernünftigeren Bewertungen bieten", stellt er fest.
Eine "neutrale" Haltung nehmen sie hingegen gegenüber Energieunternehmen ein, da sie in Ölaktien als Absicherung gegen geopolitische Risiken im Nahen Osten keinen Wert mehr sehen.
Verlangsamtes Wachstum
Ein Frühindikator für die weltweite Wirtschaftstätigkeit deutet auf eine Verlangsamung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte hin. So rechnet er für das gesamte Jahr 2024 mit einem Wachstum in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften von 0,9 Prozent, was etwa der Hälfte der Rate von 2023 entspricht.
Insbesondere die Dynamik des Nichtwohnungsverbrauchs und der Investitionen in den USA dürfte sich bald verschlechtern, was die Federal Reserve zu einer Zinssenkung veranlassen dürfte. Darüber hinaus dürfte das US-Finanzministerium im zweiten Quartal dazu übergehen, längerfristige Schuldtitel als Letras zu emittieren, was zu einer Nettoreduzierung der Liquidität im Finanzsystem und einem wahrscheinlichen Anstieg der Risikoprämien führen wird.
"Insgesamt ist ein weiterer Anstieg der Liquidität unwahrscheinlich, da die niedrigeren Zinssätze die Realsätze unverändert lassen könnten.
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