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Wettlauf um den Sitz der EU-Anti-Geldwäsche-Agentur verschärft sich

Nach einer Reihe von Bankenskandalen will die Europäische Union die Regeln gegen schmutziges Geld verschärfen. Doch zunächst muss sie entscheiden, wo die rund 400 Mitarbeiter, die für die Durchsetzung dieser Vorschriften zuständig sind, und die 10 000 Quadratmeter Bürofläche, die sie benötigen werden, untergebracht werden sollen.

Die Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen endete am vergangenen Freitag, und die neun Kandidatenstädte sind Paris, Frankfurt, Rom, Madrid, Brüssel, Wien, Riga, Vilnius und Dublin.

Deutschland und Frankreich: der Kampf um die Vorherrschaft

In diesem Kampf um das Recht, das GwG auszurichten, sind zwei Städte, Deutschland und Frankreich, die wahrscheinlichen Gewinner.

Deutschland, die führende Wirtschaftsmacht der EU, plädiert für einen praktischen Ansatz für die GwG. Es argumentiert, dass die neue Behörde in Frankfurt angesiedelt werden sollte, damit sie vom ersten Tag an effektiv arbeiten kann.

"Die GwG sollte in einem Bankenzentrum angesiedelt sein", sagte der deutsche Finanzminister Christian Lindner am Donnerstag in Brüssel. Der Liberale verwies darauf, dass die Europäische Zentralbank bereits in dieser Stadt angesiedelt ist. "Keine Stadt kann eine solche Zusammenarbeit besser ermöglichen."

Frankreich seinerseits nominiert Paris. Die Stadt ist eines der größten Finanzzentren Europas und beherbergt bereits mehrere andere europäische Agenturen, darunter die Europäische Kommission für Bankenaufsicht und die Europäische Investitionsbank.

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire erklärte, Paris verfüge über alle notwendigen Ressourcen und Kompetenzen, um die GwG zu beherbergen.

Kleine Städte vs. große Städte

Neben dem Kampf zwischen Deutschland und Frankreich gibt es noch andere Städte im Wettbewerb, die sich um Aufmerksamkeit bemühen.

Einige dieser Städte, wie Riga und Vilnius, sind relativ neue EU-Mitglieder und streben das Recht an, eine AMLA auszurichten, als Zeichen der Anerkennung ihrer wachsenden Bedeutung in der Union.

Andere, wie Wien und Madrid, sind größere und etabliertere Städte, die versuchen, ihre Attraktivität für internationale Organisationen zu erhöhen.

Faktoren, die die Wahl beeinflussen

Bei der Auswahl der Stadt, in der die AMLA stattfinden soll, werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter:

  •  Geopolitischer Faktor: Das GwG wird eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Geldwäsche spielen, die ein globales Problem ist. Daher kann die Wahl einer Stadt mit guten geopolitischen Beziehungen ein wichtiger Faktor sein.
  •  Wirtschaftlicher Faktor: Das GwG wird Arbeitsplätze schaffen und zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt, in der es angesiedelt sein wird, beitragen. Daher kann die Wahl einer Stadt mit einer starken Wirtschaft für beide Parteien von Vorteil sein.
  •  Sicherheitsfaktor: AMLA wird sensible Informationen speichern, daher kann die Wahl einer Stadt mit einem guten Sicherheitssystem ein wichtiger Faktor sein.

Endgültige Entscheidung

Die endgültige Entscheidung über den Standort von AMLA wird gemeinsam vom Rat, in dem die EU-Mitgliedstaaten vertreten sind, und vom Europäischen Parlament getroffen.

Der Abstimmungsprozess wird wahrscheinlich komplex und angespannt sein, da jeder Mitgliedstaat die Kandidatur seiner Stadt fördern möchte.

Eine Entscheidung wird innerhalb weniger Monate erwartet.

 

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